Reiseberichte

Ukraine Reisebericht Hilfsgüterlieferung vom (14.04.2022 – 16.04.2022)

Bericht:

Am 14. April.2022 startete unser Transport um 2:30 am Bauhof in Mühlingen. Transportiert wurden Hilfsgüter, welche an den Tagen zuvor, an verschiedensten Orten im Landkreis in die Fahrzeuge und Anhänger verladen wurden.

Über Lindau, München und Deggendorf fuhren wir in Richtung Passau, wo wir den ersten Stopp einlegten, um eine Kleinigkeit zu frühstücken. Hierfür hatte Sebastian Krull am Tag zuvor gesorgt. Kaffee und Getränke hatte uns Bianca Auer organisiert. Nachdem wir Passau hinter uns gelassen hatten, fuhren wir durch Österreich, vorbei an Linz und Wien. Nach der ungarischen Grenze machten wir erneut halt. Das erste Bild, welches sich uns hier bot, war ein Auto ohne Räder und ein angebrachtes Schild, welches auf mögliche Diebstähle aufmerksam machen sollte. Auffallend waren die desolaten Straßen, von welchen wir uns nur durch die mitgebrachten Süßigkeiten von Birgit Unger und Samuel Roth erholen konnten. In und um Budapest gerieten wir in lange Staus, welche uns vier Stunden Zeit kosteten. Kurz vor Mitternacht erreichten wir die ungarisch-ukrainische Grenze. Nach ausgiebigen Fahrzeug- und Personenkontrollen durch Polizei, Zollbeamte und Militär, konnten wir, dank Familie Kriegers bestens vorbereiteter Ladelisten, unsere Fahrt gegen zwei Uhr fortsetzen. Dass wir uns in einem Kriegsgebiet befanden, merkten wir erstmals durch die umfassende Militärpräsenz und durch das Ausstellen und das spätere Wiedereinsammeln von Passierscheinen an verschiedenen, bewaffneten Militärposten. Nun führte die weitere Fahrt über ukrainische Landstraßen vorbei an Ushgorod zu unserer Unterkunft in Kamyanytza. Nach unserer Ankunft um 3:30 Uhr konnten wir alle Fahrzeuge gesichert parken und vier Stunden in vorbereiteten Betten schlafen. Am nächsten Morgen gab es Frühstück, welches eigentlich schon für den vorherigen Abend geplant war, durch unsere Verspätung aber leider entfiel. Dann fuhren wir alle gemeinsam zum Rathaus. Dort angekommen, wurden wir herzlich von der Bürgermeisterin Maria Koval-Mazyuta und ca. 30 Gemeindemitgliedern empfangen. Zwei Kinder in ukrainischer Tracht boten uns Karawai an. Dies ist eine alte ukrainische Tradition um Gäste zu empfangen. Schnell bildete sich eine Menschenkette, um die Hilfsgüter in das Rathaus zu befördern. Egal ob Staatssekretär, Gemeindemitglied oder Fahrer, alle halfen mit. Im Saal befand sich nun ein Berg von ca. 12,5 Tonnen Lebensmittel, Kleidung, Arzneimittel, Hygieneartikel, Spielsachen und Feldbetten.

 

Die Aktion wurde von einem Regionalsender gefilmt. Viktor Krieger und Meinrad Joos wurden gebeten Interviews zu geben. Hierbei wurden Hintergründe und Motivation für die Sammelaktionen und den Transport erfragt. Zusammen mit einer Übersetzerin besuchten wir nun einige Kindergärten und Schulen, in denen mittlerweile Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten untergebracht waren. Der Schulbetrieb so wurde uns erzählt, findet ausschließlich online statt. An vielen Orten konnten wir sehen, wo der Verein „Hilfe für die Menschen in der Ukraine e.V.“, vergangene und aktuelle Projekte unterstützt. Ob bei der Sanierung eines Daches für einen Kindergarten Onokivska, oder der Sanitäranlagen für eine Schule Orechowica, aber auch Kücheneinrichtungen Kamyanytza, die Hilfe kommt zu 100% den Menschen dort zu Gute. Viktor Krieger war in dieser Zeit im Baumarkt, um mit Spendengeldern in Höhe von 9246,12 € vom Verein Baustoffe zu kaufen, welche dringend benötigt werden, um weiteren Raum für Geflüchtete zu generieren. Während dieser Zeit, fand ein Luftalarm statt, bei dem der Baumarkt geräumt wurde. Ob Übung oder nicht, konnte uns keiner beantworten. Während unserer Besuche konnten wir uns auch mit einigen Geflüchteten unterhalten. Alle hatten die Hoffnung, bald wieder nach Hause zurückkehren zu können. In den Augen der geflüchteten Frauen, Großeltern und Kinder spiegelten sich oft die Schrecken des Krieges wieder. Überall wurden wir sehr herzlich und freundlich empfangen. Unterwegs sahen wir auch vereinzelte Sandsackbunker, welche von bewaffnetem Militärpersonal besetzt waren. Auch ganze Häuser, waren mit Tarnnetzen und Sandsäcken versehen. Zurück im Rathaus waren wir beeindruckt, wie schnell einige Frauen der Gemeinde, die Hilfsgüter sortiert, dosiert und zum Weitertransport vorbereitet hatten. Am Karsamstag fährt ein Sammeltransporter auch das Rathaus in Onokivska an, um einige Hilfsgüter in verschiedene Kriegsgebiete zu bringen. Nachdem Viktor Krieger vom Baumarkt zurückkam, fuhren wir gegen 13 Uhr zum Mittagessen in die Kantine eines Steinwerks, welche im Moment vom Chef des Steinwerks zur Verfügung gestellt wird, um dort für Geflüchtete in der ganzen Umgebung zu kochen. Während des lecken gekochten Essens, kamen noch zwei orthodoxe Mönche zu uns, die in ihrem Kloster ebenfalls viele Geflüchtete aufgenommen haben. Direkt danach besuchten wir das gegenüberliegende Clubhaus (Vereinshaus). Auch an diesem Gebäude konnten wir die Hilfe des Vereins „Hilfe für die Menschen in der Ukraine e.V.“ sehen. Zurzeit werden auch hier Flüchtlinge untergebracht und versorgt. In allen Gemeindeteilen ist eine unheimlich große Hilfsbereitschaft zu spüren. Wieder im Rathaus angekommen, haben wir noch einen Kaffee getrunken und die Bürgermeisterin, sowie Viktor Krieger bedanken sich sehr emotional für die Hilfe. Des Weiteren überreichte uns die Bürgermeisterin noch ein kleines Geschenk zum Abschied.

 

  • „Noch lange werden die Menschen in der Ukraine auf unsere Hilfe angewiesen sein. Sie sind sehr dankbar für die große Spendenbereitschaft, das haben wir überall gespürt. Ich bewundere die ukrainische Bevölkerung für ihren Mut den Besatzern entgegenzutreten und für Demokratie und Freiheit einzutreten.“ (Meinrad Joos)
  • „Es war eine Wahnsinns Erfahrung, die wieder vieles aus anderen Blickwinkeln sehen lässt…“ (Sebastian Krull)

Anschließend segnete uns der Mönch und betete für uns und für den Frieden. Dann traten wir unsere Heimfahrt an. Die Durchfahrt über die Grenze ging diesmal etwas schneller und nach ca. einer Stunde konnten wir dann um ca. 17 Uhr von der ungarischen Grenze aus nach Hause aufbrechen. Bei der Rückfahrt gab es nirgends Stau und wir kamen dann müde aber zufrieden um ca. 11 Uhr vormittags am Karsamstag in Mühlingen an.

 

Wir bedanken uns bei Familie Krieger für die Vorbereitung und den unermüdlichen Einsatz für die Menschen in der Ukraine.

 

Am Transport beteiligte Fahrzeuge und Anhänger:

Fahrzeuge:

  • VW-Bus (Firma Späth aus Bodmann)
  • Mercedes Sprinter (Firma Holz-Schmid aus Boll)
  • IVECO Daily 5 Tonner (Firma Joos aus Radolfzell)
  • Ford Transit (Firma Markus Auer aus Zoznegg)

Anhänger:

  • Firma Grathwohl aus Stockach
  • Firma Joos aus Radolfzell
  • Familie Krieger aus Mainwangen

 

Fahrer:

  • Viktor Krieger aus Mainwangen
  • Mike Auer und Meinrad Joos aus Mühlingen
  • Samuel Roth und Birgit Unger aus Orsingen
  • Christian Muffler aus Nenzingen
  • Sebastian Krull aus Merklingen
  • Hermann Schnekenburger aus Friedrichshafen

 

Gesammelte Hilfsgüter aus Sammelstellen:

  • Allensbach
  • Mühlingen
  • Doris Eichkorn
  • Gabriele Jüppner-Luig, Manfred Jüppner
  • Madachhof (Eier sowohl gekocht als auch roh)
  • Bauhof Mühlingen
  • Rielasingen-Worblingen (Familie Hölzer)

 

Gekaufte Hilfsgüter:

  • Lebensmittel (Mega Stockach) im Wert von 4121,24€
  • Kleidung (Firma Schiesser Radolfzell) im Wert von über 2000€

In der Ukraine:

  • Baustoffe und Haushaltsgeräte im Wert von 9246,12€

 

Sehr geehrte Damen und Herren liebe Vereinsmitglieder, liebe Freunde und Gönner des Vereins.
  „Hilfe für Menschen in der Ukraine e. V.“ Mühlingen
 Der Verein „Hilfe für Menschen in der Ukraine e.V.“ unternimmt seine dritte Hilfsfahrt in die Ukraine am 14.04.2022.
Wir fahren um drei Uhr Nachts  zu und Planen am Samstag spät abends wieder zurückkommen.

Für die große Spendenbereitschaft möchte ich mich im Namen der gesamten Vorstandschaft ganz Herzlich bei Ihnen bedanken.

Bedanken möchte ich mich aber auch bei allen Mitfahrern die sich bereit erklärt haben zu Fahren und das Sie Ihre eigenen Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Herzlichen Dank hierfür.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich meinen Herzlichen Dank aussprechen der Familie Gabriele Jüppner-Luig und Manfred Jüppner, der Familie Stäbler-Wemmer Martina von Madachhof für die großzügigen Spenden, Familie Doris Eichkorn für die große Sammelaktion und ständige Unterstützung, Ludwig Egenhofer sowie Beate und Michael Wunsch aus Allensbach für die große Unterstützung bei der Sammelaktion.

Und bei allen Vereinen die uns tatkräftig Unterstützt haben.

Und ein großes Dankeschön sagen wir auch allen Spendern die uns in dieser doch  sehr schwierigen Zeit helfen und unterstützen mit allem was nur möglich ist.

 

Herzlichen Dank

 Mit freundlichen Grüßen 

 Viktor Krieger

 

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