Hilfstransport in die Ukraine

 

Reisebericht des Hilfstransports vom 3. bis 5. März 2022

Alle Zeitangaben in mitteleuropäischer Zeit.


 

Abfahrt in Mühlingen am Donnerstag, 03. März 2022 gegen 02:00.

Ziel: Gemeinde Onokiwzi mit den Gemeindeteilen Nevytske, Kamyanytsa, Huta und Orikhovytsya, Oblast Transkarpatien, Bezirk Uschghorod.

Hinfahrt über Mengen –  Ulm – München (Nordring) – Linz – Wien – Budapest –  Zahony (Grenzübergang Ungarn Ukraine) – Uschghorod. Die Rückfahrt erfolgte über dieselbe Route.

Fahrer im LKW 15 to (Spedition Transco): Dieter Reutebuch und Schirmherrr Manfred Jüppner.

Fahrer im PKW (Fahrzeug von Krieger, Walentina) mit Anhänger: Viktor Krieger und Dr. med. Jürgen Baldischwiler.

Ladung im Wesentlichen:

  • Arznei, Medikamente, Verbandszeug, Erste-Hilfe-Kästen
  • Lebensmittel ( Verschiedene Getreidesorten, Nudeln, Suppen, Konserven, Kondensmilch,Tee, Kaffee, Zucker, Kakao ,Mehl und Butter
  • Schlafsäcke, Bettwäsche, Rollstühle, Feldbetten, Matratzen
  • Stromerzeuger, Kabelrollen, Verlängerungskabel
  • Große Lebensmittel – Thermoskannen
  • Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel
  • Zelte für die Unterbringung von Personen, Feldküchen
  • Einweggeschirr
  • Wassergläser

Die Firma Transco spendierte nicht nur den Sprit, sondern lieh uns ihre Tankkarte, mit der wir auf Kosten der Firma tanken durften.

Die Anfahrt erfolgte problemlos ohne Staus.

Der Grenzübertritt Zahony mit allen Formalitäten nahm rund 1 Stunde Zeit in Anspruch.

Die Fahrzeuge wurden gewogen, die Ladung stichprobenweise begutachtet. Wir mussten in den Fahrzeugen sitzend mit 3 km/h durch eine Röntgenanlage fahren.

Bürgermeisterin Maria Koval-Mazuta begrüßte uns kurz nach dem Grenzübertritt.

Ankunft in Kamyanytsya gegen 00:00 Uhr am 4. März 2022.

Parken des PKWs mit Anhänger und LKWs im Hof der Bürgermeisterin, Maria Koval-Mazuta, in Kamyanytsa.

Das Rangieren bei Dunkelheit mit dem LKW auf der engen Straße durch die enge Einfahrt in den Hof der Bürgermeisterin war eine Meisterleistung von Dieter Reutebuch. Die Fahrzeuge sollten über Nacht geschützt im Hof stehen.

Weit nach Mitternacht wurden wir in der Küche der Bürgermeisterin mit ukrainischem Essen bestens verköstigt. Nach dem obligatorischen Vodka begaben wir uns in unser Quartier. Kurz vor 3 Uhr versuchten wir zu schlafen und bereits ab 6 Uhr war die Nacht für uns vorbei. Die Bürgermeisterin hatte einen neu ausbauten Raum (Ferienwohnung) im Nebengebäude für uns hergerichtet. Viktor Krieger durfte exklusiv im Haus der Bürgermeisterin schlafen.

Nach reichlichem Frühstück bewegten wir die Fahrzeuge ans Rathaus Onokiwzi, wo uns schon eine große Menschenansammlung erwartete. Frauen und Männer bildeten eine Menschenkette, luden aus und gaben Karton für Karton weiter über die Treppe bis ins Dachgeschoß des Rathauses in den großen Versammlungsraum, wo fast alles zwischengelagert wurde. Auch zwei Notstromaggregate mit zwei 20 Liter-Kanistern Diesel mussten untergebracht werden.

Die Bürgermeisterin hatte zum Schutz des Abladeprozederes eine Polizeieskorte angefordert, die mit Jeep und 4 Personen anrückte.

Im Rathaus Onokiwzi fertigen wir ein Übergabeprotokoll für die Hilfsgüte. In Gegenwart auch des stellvertretenden Bürgermeisters und der Verwaltungsleiterin wurden 8.000 € in bar gegen „Quittung“ übergeben.  An die Leiterin des Kinderhauses in Peretschin Olga Barsak des Kindererholungshaus, nehmen jetzt geflüchtete Frauen und Kinder auf, wurden im Auftrag des Rosenheimer Ukrainehilfsvereins, Iris Truebswetter 5.000 € übergeben. Während unseres Aufenthaltes im Rathaus überflog ein russischer Kampfhubschrauber die Gebäude um das Rathaus.

Anschließend fuhren wir mit Pkws nach Kamyanytsa, besichtigten dort die Schule, das Rathaus, den Kindergarten und das Kulturhaus. In der Schule durften wir Mittagessen. Nach einem Mittagessen in der Schule besichtigten wir die Arztstation (Ambulanz) in Nevytske, die einen hervorragenden Eindruck hinließ, sowohl Zustand, Ausstattung, Krankenschwester und Ärztin.

Die Renovation aller Einrichtungen schreitet gut voran. Örtliche Handwerker waren bei ihrer Arbeit zu beobachten

Gleich danach traten wir am Freitag, 04. März 2022, gegen 13:30, die Heimreise an. Die Grenzübertrittsformalitäten liefen auf ungarischer Seite diese Mal etwas zügiger; es dauerte insgesamt eine ¾ Stunde. Die Kontrollen waren gleich wie bei der Einreise.

Wie bei der Anreise fuhren wir mit Ausnahme kleinerer Unterbrechungen, Kaffeepausen und Fahrerwechsel durch. Vor Linz gab es einen kurzen Stau; ansonsten verlief die Fahrt völlig problemlos.

Ankunft in Mühlingen am Samstag, 05. März 2022, kurz vor 10 Uhr.

Viktor Krieger fuhr anschließend den LKW sofort zur Spedition zurück.

Manfred Jüppner

Anlagen:

Landkarte und Bilder